Das Brutei

Das Brutei 

Für den Züchter ist in der Zuchtphase vor allem der Umgang mit den Bruteiern von großer Bedeutung. Grundsätzlich nehmen wir die gelegten Eier täglich aus dem Legenest und versehen sie mit dem Legedatum und einem Abstammungszeichen. Als Schreibgerät benutzen wir hierbei ausnahmslos einen Bleistift. Die Eier werden in einem Raum, dessen Temperatur zwischen 8°C und maximal 15°C liegt, gelagert. Sinkt die Temperatur unter 5°C , so verlieren die Eier ihre Entwicklungsfähigkeit, oder es kommt zu Missbildungen. Zudem sollte der Aufbewahrungsraum Zugluft- und Sonnenfrei sein, sowie keine trockene Luft enthalten (75 % relative Luftfeuchtigkeit sind ideal). Außerdem muss der Raum frei von Fremdgerüchen sein, da die Eier diese sonst annehmen könnten. Die Eier lagern wir in einem Eierkarton, auf der spitzen Polseite stehend. Alternativ können wir sie auch auf der Seite liegend lagern, müssen sie aber täglich mindestens ein halbes mal um ihre Längsachse drehen, damit sich der Dotter bei längerem Lagern nicht durch die Eiweißschichten senkt und an der Eierschale bzw. An der Schalenhaut festklebt. 
Über das Alter der Bruteier lässt sich nichts Allgemeinnützliches sagen. 
Grundsätzlich sollten die Eier so frisch wie möglich sein. Allerdings zeigen aber auch noch 4 Wochen alte Eier gute Schlupfergebnisse. Beim gemischten Einlegen von älteren und frischen Eiern sollten die älteren etwas früher eingelegt werden (ungefähr einen halben bis einen Tag), damit sie den Entwicklungsrückstand, den sie gegenüber frischen Eiern haben, aufholen können und sich ein gemeinschaftlicher Schlupf ergibt. Sehr wichtig für die Brut ist die Sauberkeit der Eier. Die Poren der Schalen dürfen nicht durch Schmutz verstopft sein. Es währe verkehrt, schmutzige Eier zu waschen, da hierdurch die Poren der Eier noch mehr verschließen und die schützende Kutikula der Eier entfernt wird.
Dadurch können unter anderem Mikroorganismen leicht in das Ei eindringen. Ein schlechter Schlupf wäre die Unausbleibliche Folge. Bei verschmutzten Eiern kratzen wir die Schmutzpartikel mit einem Messer ab oder legen die Eier in lauwarmes Wasser und entfernen den Schmutz ohne zu reiben. 
Eier mit einer falschen Luftblase sind zur Brut ungeeignet. Die Luftblase muss am stumpfen Eipol zwischen den Schalenhäuten liegen. Beim Durchleuchten der Eier sieht man sie ganz deutlich. Ebenfalls als Bruteier ungeeignet sind solche Eier, die einen Fremdkörper (z.B. Blutfleck) oder Sprünge in der Schale aufweisen. Die Sprünge sind oft so fein, das man sie kaum oder gar nicht erkennt. Erst beim durchleuchten springt die mangelhafte Schalenfestigkeit ins Auge. An den Sprungstellen treten während der Brut oftmals Eiweißsubstanzen aus, die gelblich gerinnen. Ebenfalls ungeeignet sind Eier mit Kalkringen und zusätzliche Kalkablagerungen. Sie zerbrechen leicht, da ihr Kalkaufbau mangelhaft ist. Auch funktioniert ihre Feuchtigkeitsregulierung nicht exakt, so das ein Misserfolg - vor allem in der Kunstbrut - unausbleiblich ist. Oftmals sind die Kalkschalen an den Stellen der Ablagerungen auch porös, wodurch schon in den ersten Bebrütungstagen gelbliches Eiweiß in kleinen, pünktchenartigen Mengen austritt. Außerdem müssen die Bruteier das richtige Gewicht (das sogenannte Bruteimindestgewicht) haben. Bei zu großen Eiern besteht die Möglichkeit, das sie zwei Dotter haben oder das das Küken die Eiweißmasse nicht voll verarbeitet und folglich nicht richtig schlüpft. Aus viel zu kleinen Eiern schlüpfen in aller Regel auch kleine Küken. Ebenso besteht die Gefahr, das sich das Legen von zu kleinen Eiern vererbt. Das richtige Bruteimindestgewicht jeder Rasse kann man aus dem Geflügelstandard des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) entnehmen. Im allgemeinen beträgt das Mindestgewicht bei schweren und mittelschweren Rassen zwischen 53 und 60 g und bei leichten Rassen zwischen 48 und 55 g. Zwerghuhn Eier wiegen etwa 40 g. Einleuchtend dürfte auch sein, das man nur Eier in der klassischen Eiform als Bruteier verwendet. Schiefe, eingebuchtete, elliptische und ähnlich deformierte Eier scheiden für Brutzwecke aus. Hat man sich Bruteier schicken lassen, so müssen diese ca. 48 Stunden ruhig liegen, bevor sie unter die Glucke oder in die Brutmaschine kommen. Ansonsten wirken sich die mit dem Transport verbundenen Erschütterungen negativ auf die Schlupfergebnisse aus. 

Vom Brutei zum Küken

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